Stand :28.12. 2017
Hoyas stammen aus den tropischen und subtropischen Wäldern Südostasiens wobei das größte Artenvorkommen in Borneo liegt. Die südlichste Grenze der Verbreitungräume markiert nord Australien, die nördlichsten Grenzen liegen im Nordwesten im Himalaya und im Nordosten bei Okinawa /Japan.
Sehr wenige Arten sind für Temperaturen unter dem Gefrierpunkt geeignet hierzu gehören ein paar Arten aus China wie die H. yuennanensis, H. lyi oder die H. carnosa, diese können leichte Fröste überstehen.
Hoyas gehören zur Familie der Apocynaceae und ist die größte Gattung dieser Pflanzenfamilie mit geschätzten 350-400 Arten, Tendenz steigend (Rodda 2015).
In ihrem äußeren Erscheinungsbild können Hoyas sehr unterschiedlich sein. Sie variieren vor allem in Größe, Form und Farbe der Blätter und Blüten. Besonders das Aussehen der Blätter lässt allgemeine Schlüsse über das Vorkommen und die Lebensweise der Pflanze an ihrem Naturstandort zu.
Hoyas sind an längere Trockenzeiten gut angepasst und da sie nicht in wasserspeicherndem Substrat verwurzelt sind und wegen ihrer epiphytischen Lebensweise der Luft und zum Teil der Sonne ausgesetzt sind, trocknen die Wurzeln auch nach ergiebigen Regengüssen schnell ab.
Um Wasserverlust vermeiden zu können haben Hoyas zwei Strategien entwickelt:
In Kombination mit der Entwicklung mit sukkulenten Blättern wird auch der Kohlenstoffwechsel angepasst. Normalerweise öffnen Pflanzen ihre Stomata (Poren) in Gegenwart von Sonnenlicht. Somit kann die Pflanze Co² aufnehmen welches sie über den Prozess der Photosynthese in Zucker umwandelt. Die offenen Poren führen allerdings zu Wasserverlust.
Die Hoya verwendet daher oft eine andere Art des Metabolismus (=Stoffwechsel) den sogenannten "Cassulaceen Acid Metabolism = CAM . Hierbei sind die Stoma der Pflanze tagsüber geschlossen und nachts geöffnet wenn die Luft kühler und feuchter ist. Das CO² wird somit ebenfalls nachts aufgenommen. Aufgrund des fehlenden Lichtes, welches nun für den Vorgang der Photosynthese benötigt werden , bildet die Pflanze statt Zucker Apfelsäure und lagert dieses bis zum nächsten Tag ein. Nun wird die Apfelsäure zurück in Kohlenstoffdioxid umgewandelt, während die Stoma verschlossen bleiben. Somit wird der Wasserverlust über diesen Vorgang verhindert.
Dagegen haben Hoyaarten mit dünneren Blättern eine andere Strategie entwickelt um Wasserverlust zu vermeiden: Anstatt auf Baumkronen zu leben passen sie sich an schattige Plätze am Waldboden an. Hier ist die Luftbewegung immer niedrig und der Wasserverlust durch Evapotranpiration auf ein Minimum reduziert. Solche Arten finden sich oft auf Moosbewachsenen Felsblöcken oder entlang kleiner Bäche auf Baumstämmen.
Auch wenn die Ameisen einen Beitrag zur Samenverbreitung leisten, so ist die wichtigste Verbreitungsform dennoch der Wind. Hoyasamen sind sogenannte Flugsamen, die mit Hilfe ihrer feinen langen Härchen und ihrem leichten Samenkörper ganz einfach nach Aufplatzen der Samenkapsel über den Wind verbreitet werden.
Hoyas finden sich in Küstenregionen vor allem an abgelegenen felsigen Vorlandregionen oder Klippen
Viele Heidewaldgebiete an den Küsten wurden durch Brände und Dürren sehr stark beschädigt, hier findet man vor allem verkümmertes Gestrüpp und Agathisbäume. Hier wachsen einige Hoyaarten wie zum Beispiel die H. spartioides oder die H.sipitanensis.
H. imerialis kann beispielsweise unter anderem entlang der Küsten und felsigen Heiden im Bergwald gefunden werden.
in reinen Beständen von Mangroven und Nipapalmen sind eher selten Hoyas zu finden. Da sie sich aber an Süßwassersümpfen integrieren sind an einígen Bäumen beispielsweise H. diversifilia, H.coronaria, h.multiflora oder H.obtusifolia zu finden.
Diese Wälder sind in Kalimantan und Sarawak sehr weitläufig. Besonders durch Waldbrände und lange Dürreperioden wurden diese Waldabschnitte jedoch sehr stark beschädigt. Arten, die man hier häufig findet sind beispielsweise H. coronaria, H. verticillata oder H. diversifolia.
diese Vegetationszone wird von großen dipterocarpen Bäumen mit großer Baumkrone und einer sehr schattigen Unterschicht und Sträuchern gekennzeichnet. Mehr Licht findet sich nur in Flussnähe oder an Bächen. Morgennebel und Luftströme ermöglichen es der Hoya hier besonders ihre Samen zu verbreiten. Hier sind Hoyas häufiger zu finden.
Entlang der Flüsse findet man oft kletternde Arten wie z.B H. glabra oder H.mindorensis . Im Baldachin oder auf den Baumstämmen wo es mehr Licht gibt, findet man Hoyas die strauchig wachsende Eigenschaften haben,wie zum Beispiel H. danumensis oder H.lasiantha.Die Kletterpflanzen sind hier aber häufiger vertreten zum Beispiel: H.rinzii oder H. kloppenburgii, bis jetzt wurden über 17 Arten in diesem Lebensraum registriert.
Hier findet man Hoyas vorallem dort, wo der Hügelwalt Osthänge aufweist, auf welche mehr Licht geworfen wird. Obwohl der untere Teil des Waldes noch immer sehr schattig ist, sind Flussufer und Bachläufe immer noch ein sehr guter Lebensraum für Kletterer und Sträucher.
Auf Bergrücken mit höhere Lagen, mehr Licht, geringere Temperaturen und deutlich mehr Niederschlag finden sich in dieser Vegetation auch deutlich mehr Artenvielfalt. Zu den Strauchartig vorkommenden vertreetern gehören hier beispielsweise H. medinillifolia oder H. ignorata. Unter den Kletterern findet man zum Beispiel Epiphyten wie H. sammannaniana, H. chewiorum oder H. waymaniae oft entlang von Flussufern.
Viele Arten, die im Tierfland nicht gefunden werden konnten, beginnen jetzt zu erscheinen. Anderst herum trifft man aber Arten die im Tierfland bereits gefunden werden konnten, aufgrund ihrer effektiven Samenverbreitung, hier noch immer an. Dazu gehören zum Beispiel H. imperialis oder H. coronaria.
mit zunehmender Höher steigen auch die Niederschläge und die Temperaturen fallen ab. Auch die Vegetation verändert sich. Die dipterocarpen Bäume werden weniger, dafür steigt die Anzahl an Eichen, Kastanien und anderen Baumarten an. Viele Tieflandarten der Hoyas sind nun nicht mehr zu finden. Die Arten aus den Hügelwäldern sind aber nach wie vor anzutreffen ebenso wie Arten, die in niedrigen Bergwäldern vorkommen. Hierzu gehören zum Beispiel H. nyhuusiae oder H. telosmoides, die ab 1000m beginnen vor zu kommen.
Diese Art von Wald ist auf Grund der Höhenlage und der niedrigen Temperaturen nach Mittag mit Wolken und starkem Nebel bedeckt. Die niedrigen Temperaturen verbunden mit starken Winden begrenzen das Wachstum der Bäume. Die Baumkronen werden schmaler.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen ist die oxidation von organischen Stoffen langsamer. Die Folge ist eine Ansammlung von organischen Stoffen, Torf und Laub. Der Nebel und die Kondensation bilden einen moosigen Wald mit einem Anstieg der Epiphyten in den Bäumen, dies wird oft als Wolkenwald bezeichnet.
Steile Hänge, exponierte Grate und das untere Blattdach lassen mehr Licht an den Waldboden vordringen. Was das Wachstum von Sträuchern begünstigt.
Die Anzahl der Hoyaarten ist in dieser Vegetation stark reduziert. Die meisten Hoyas sind nun nur noch semi-epiphytisch. Sie beginnen in Bodenregionen zu wachsen und werden erst später epiphytisch.
Zu Arten die im unteren Bergwald gefunden werden gehören H. gildingii, H. telosmoides. H. nyhuusiae gehört auch zu den unteren Bergwaldhoyas ist aber in Höhen bis 2000m zu finden.
Die einzigen epiphytischen Straucharten sind H. retrosa und H. corymbosa. Diese weisen eine ähnliche Lebensweise wie die H. spartioides oder H. ignorata auf, die im Tiefland zu finden sind.
Im Vergleich zu Küsten und Tieflandheidewäldern sind hier die Temperaturen geringer; die Niederschläge höher und die Wälder vielfältiger.
Dies giblt auch für das Artenvorkommen der Hoyas, da sie mehr Sonnenlicht bekommen. Zu den Arten gehören unter Anderen: H. callistrophylla, H. nabawanensis oder H. beccarii
ultramarfische Böden (auch als ultrabasische oder Serpentingesteine bezeichnet) sind reich an austauschbarem Magnesium und wenig Kazium und haben hohe Gehalte an Schwermetallen wie Nickel. Es gibt zwei Hauptarten von Böden:
Graue Böden sind spezielle Arten von ultramarfischem Boden. Die serpentinenartigen Lateritgesteine sind aus Serpentin, während die häufigsten lateritischen Bodentypen aus Periotitgesteinen sind. Diese bilden sowohl in der Artenzusammensetzung als auch der Struktur, mit hohen Pflanzendimenstionen, eine ausgeprägte Vegetation. Die Schwermetalle die eigentlich Phytotoxisch (für Pflanzen giftig). Die Pflanzen sind hier zu hyperakkumulatoren Arten (metalltollerierende Pflanzen) geworden.
Während auf dem braunen lateritischen Böden 50m hohe Wälder entstehen können, sind die Wälder in großen Höhen verkümmert, da die Böden eine geringe Speicherkapazität haben.
Außerdem sind die Böden aufgrund des hohen Anteils an Eisenoxids Kalium und phosphatarm. Aufgrund all dieser Faktoren hat die Höhenlage zwar eine sehr ausgeprägte Struktur, jedoch hat dies zu einer hohen anzahl an endemischen Arten geführt.
Hoyas sind hier nicht mehr üblich. man findet nur noch ein paar wenige Arten, darunter H.danumensis, h. waymaniae, h. telosmoides, H. ranauensis, H. benchaii, H. clemensiorum und H. acicularis.
Quellen:
Internetquellen / interessante und nützliche Seiten:
Lisa Wenzler/ 88099 Neukirch