Stand : 31.03.2018
Die Blätter der Hoya sind in ihrem äußeren Erscheinungsbild mindestens genauso variabel, wie die Blüten. Auch hier gibt es von ganz klein bis ganz groß über glatt und glänzend zu flauschig behaart fast alle denkbaren varianten. Auch durch die Form können manche Hoyablätter, wie zum Beispiel die Hoya kerii mit ihren herzförmigen Blättern, ein wahrer Hingucker sein. Auch die Farbe der Blätter reicht von einfarbig bis hin zum sogenannten "silver splash" über variegate Formen mit chlorophyllarmen Bereichen, welche die Blätter weiß gefärbt erscheinen lassen, bis hin zu Rotfärbungen die von Sonnenlicht verursacht werden. Außedem gibt es im Bereich der Hoyas jene, wie die H. carnosa, mit sukkulenten fleischigen Blättern und einige nicht wenige Arten mit feinerem Laub, wie zum Beispiel die H. mappigera oder H. danumensis. Dennoch hat jedes Blatt egal welcher Erscheinungsform für die Pflanze eine ganz zentrale Bedeutung: Hier findet einer der wichtigsten biochemischen Prozesse statt, nämlich der Gasaustausch und die damit verbundene Photosynthese, über welche die Pflanze in erster Linie Energie gewinnt. Anhand der Blätter lassen sich gute Rückschlüsse über deren Vorkommen, Lebensweise und Bedingungen in der Natur erheben ( siehe hierzu auch unter " Hoya was ist das" im allgemeinen Teil! )
Die Blätter der Hoya entspringen immer paarweise am Trieb aus dem sogenannten Blattknoten oder auch Wachstumsknospe (Nodien) genannt. Dieser "Knoten" ist an jeder Hoya gut zu erkennen, auch die Pedukel, an denen später die Blüten entstehen, wachsen aus einem Wachstumsknoten heraus, ebenso entstehen hier die Verzweigungen der Triebe. Pro Wachstumsknoten kann in der Regel nur ein Seitentrieb gebildet werden dieser entwickeln sich zwischen den Blättern.
Die Blätter bilden sich über die Blattstile von denen ein zentraler Blattnerv in der Mitte des Blattes verläuft, der sich dann wiederum über das gesamte Blatt zu beiden Seiten gleichmäßig verzweigt. Es gibt sehr dekorative Arten, bei denen diese Nervatur deutlich zu erkennen ist oder sich sogar farblich deutlich absetzt wie zum Beispiel bei der H. calystrophylla, die auf einem eher hellgrünen Blatt eine dunkelgrüne Nervatur zeigt.
Die Triebe der Hoya sind in der Regel sehr biegsam, besonders die neuen frischen Triebe. Alte Triebe können durchaus auch sehr stark verholzen, je nach Hoyaart tritt dieser Effekt früher oder später auf.
Durch alle Teile der Hoya fließt ein weißer milchiger Pflanzensaft, nur bei wenigen Arten ist er farblos. Wird die Pflanze in irgendeiner Form verletzt so tritt er aus dieser "Wunde" aus. Dieser Pflanzensaft hat einen sehr bitteren und ungenießbaren Geschmack, was die Hoyapflanze als Futterquelle für Tiere ungenießbar macht.
Diese kleinen Knubbeln sind Luftwurzeln. Für die Pflanze in der Natur spielen diese Luftwurzeln eine bedeutendere Rolle als bei uns im Blumentopf. Hiermit kann sie sich neu verwurzeln, um Nährstoffe zu gewinnen und einen besseren Halt an ihrem Platz zu bekommen. Sollte der Trieb aus irgendeinem Grund abgetrennt werden, z.B. durch ein Tier, so stirbt der Teil der Pflanze nicht ab, sondern wächst als eigenständige Pflanze weiter.
Je nach Höhe der Luftfeuchtigkeit sind bei uns diese Wurzeln mehr oder weniger ausgeprägt. in der Regel sind es bei unseren Hauspflanzen aber lediglich solche "Knubbel"
Hier sehr schön zu erkennen entsteht gerade ein neues Blattpaar am Wachstumsknoten. Manchmal verkümmert eines oder Beide, aber es entstehen immer zwei sich gegenüberliegende Blätter.
Hier entsteht gerade ein neuer Pedukel am Blattknoten, an dem die Pflanze in absehbarer Zeit blühen kann. Leider sind die Blätter hier zu Gunsten des Pedunkels verkümmert
Ein Beispiel für eine sehr große Blattform mit sukkulenten Blättern ist die H.macrophylla. Sie hat Blätter bis zu 15 cm Länge. Auch optisch besticht sie nicht nur durch die größe, sondern auch durch ihren sehr schönen dunkelgrünen Glanz durch den die Nervatur leicht heller gefärbt angedeutet ist. Vereinzelnd findet man auch die Hoyatypischen silbernen Sprenkel.
Im direkten Vergleich zur Blattgröße der H. macrophylla sehen die Blätter der wohl bislang kleinsten bekannten Hoyaart der H. microphylla fast nicht wie Hoya aus. Die Blätter der H. microphylla messen in der Länge gerade einmal 0,5cm. Sind aber durch ihr dunkelgrünes leicht flauschiges Erscheinungsbild nicht weniger schön!
hier ein flauschiges Beispiel, die Blätter der H.thomsonii. Sie sind mit weißen flaumigen Häärchen überzogen und sehen nicht nur flauschig aus, sondern fassen sich auch flauschig an. Auch der Trieb der H.thomsonii ist mit diesen flauschigen Häärchen bedeckt. Die Blätter sind sukkulent.
die sukkulenten Blätter der H. carnosa mit der klassischen elliptischen Form und der schönen dunkelgrünen Färbung, dem seidigen Glanz und den markanten Silbersprenkel. Der Mittelnerv des Blattes ist durch die Einkerbung die er in der Mitte des Blattes verursacht gut zu erkennen.
Eine eher außergewöhnliche Form und Wachstumsweise der Blätter stellt die H. imbricata dar. Ihre Blätter sind eher "apfelförmig" und legen sich an ihrem Naturstandort regelrecht um die Bäume oder Äste. Haben die Blätter nichts als Unterlage um das sie sich legen können, wie hier bei mir, so rollen sich die Blätter ein. Die Oberfläche erinnert an die haut eines Reptils und fasst sich fast wie Schlangenleder an.
Hier eine H.bella albomarginata. Albomarginata bezeichnet die variegate Erscheinungsform bei der die Blätter am Rand kein oder wenig Chlorophyll haben und somit ganz hellgrün oder weiß erscheinen. Für die Pflanze ist diese weiße Stelle praktisch nutzlos, da sie aufgrund des fehlenden Chlorophylls in diesem Teil der Blätter keine Photosynthese machen kann. In der Natur kommen diese variegaten Formen nur als "Fehler" vereinzelt vor. Diese fehlerhaften Formen sind aber für das menschliche Auge sehr ansprechend und werden daher extra gezüchtet und kultiviert. Variegate Erscheinungsformen sind aber in der Regel nicht sehr stabil und die Pflanze hat meistens einen höheren Lichtbedarf als die "normale" Form um ihre Varietät aufrecht zu erhalten, Oftmals verschwinden die Varietäten mit der Zeit an der Pflanze und die ursprüngliche Pflanze kommt wieder zum Vorschein.
Hier die Hoya, die für mich eine von den interessantesten Blattformen um Bereich der nicht sukkulenten Blätter hat,: H.platycaulis. Sie besticht duch ihre ausergewöhnlich langen schwertklingenartigen Blätter, die in einem wunderschönen saftigen Hellgrün erscheinen. Die Nervatur ist deutlisch zu erkennen. Auch der Stamm dieser Hoya ist etwas besonderes. Er ist nicht wie bei den anderen Hoyas rund, sondern flach, daher auch ihr alter Name Hoya "flat stem"
Eine für mich sehr ausergewönliche Schönheit wenn es um die Blätter geht ist die H. australis "Lisa". Sie ist eine variegate Form der H.australis
Auch eine sehr interessante Erscheinungsform der Blätter ist die der H. carnosa compacta. Ihre Blätter erscheinen wie aufgerollt oder verdreht. Der Nachteil an dieser verrückten Form für den Sammler ist, dass Schädlinge nur schwer zu finden sind.
Die Wohl skurilste Art Hoya ist die H. spartiodes. Sie besitzt als "erwachsene" Pflanze überhaupt keine Blätter mehr. Die Photosynthese läuft hier an den langen Stielen ab. Blüten bildet sie an den Triebpitzen aus.
Sehr dekorativ sind auch die Blätter der H. wayetii. Ihre hellgrünen Blätter bekommen von viel Lichteinfall einen rot-braunen Rand. Bei weniger Licht verschwindet diese Pigmentierung mit der Zeit wieder.
H.calystrophylla besticht mit ihren sukkulenten hellgrünen Blättern und den dunkelgrünen Blattnerven. Meine Mutter nennt sie aufgrund Ihrer Blattzeichnung immer "Tigerlilli" :-)
hat ein Hoyablatt, wie dieses der H.carnosa, extrem viele der typischen silbernen Sprenkel, so spricht man von "splash leafe" . Dieses Erscheinungsbild ist aber sehr instabil und kann innerhalb einer Pflanze sehr stark variieren.
Wären sie an ihrer Oberfläche nicht leicht behaart, würden die langen eingerollten Blätter der H.linearis viel mehr an Nadeln einer Tanne als an Blätter, erinnern
Ein absoluter Hingucker ist wohl auch die H.kerii mit ihren herzförmigen Blättern, welche je nach Lichteinfall eine sehr beachtliche Größe erreichen können. Hier am Beispiel meiner H.kerrii (reverse) variegata, kann man auch deutlich den Zusammenhang zwischen Licht und Ausprägung der variegaten Färbung sehen. An den Blättern, welche viel Licht abbekommen färbt sie sich in der Mitte hell, Die Blätter, denen weniger Licht zur Verfrühung steht bleiben grün, da es sich die Pflanze hier nicht erlauben kann auf Chlorophyll in den Blättern zu verzichten und somit die Photosynthese einzuschränken.
Das größte und schönste Blatt meiner H.kerrii (reverse) variegata, mit einer perfekten Herzform du einer sehr beachtlichen Größe, die meine gesamte Hand misst.
Quellen:
Internetquellen / interessante und nützliche Seiten:
Lisa Wenzler/ 88099 Neukirch