Stand : 2018

Krankheiten und Schädlinge

allgemein

Krankheiten, wie Pilzinfektionen und Schädlinge, wie Spinnmilben oder Wollläuse, sind ein lästiger Begleiter in jeder Sammlung. Es gibt praktisch kein Patentrezept um die geliebte Sammlung völlig davor zu schützen. Man kann aber mit ein paar einfachen Gewohnheiten, die man in den täglichen Umgang mit seinen Schützlingen einpflegt verhindern, dass besonders im Bereich der Schädlinge der gesamte Bestand befallen wird. In den folgenden Punkten möchte ich euch nun aufzeigen was ich tue, um zu Verhindern, dass sich Schädlinge über meinen gesamten Bestand hermachen. Mag sein, dass die ein oder andere Vorgehensweise für manchen Leser etwas übertrieben oder gar hysterisch scheint, jedoch bin ich davon überzeugt, dass diese Maßnahmen zum Großteil dazu beigetragen haben, dass ich bis jetzt  #toitoitoi , noch keine große Schädlingsplage in meiner Sammlung zu verzeichnen hatte und mir auch noch keine Pflanze dadurch eingehen musste.

 

  • "Auge sei wachsam"

Die größte Chance eine Schädlingsplage oder eine Infektion schnell und problemlos in den Griff zu bekommen ist ganz klar, den drohenden Befall möglichst früh zu erkennen und dagegen vor zu gehen. Daher empfehle ich das Gießen der Pflanzen gleich auch als Möglichkeit zu sehen, die Pflanze etwas genauer anzuschauen. 

Man muss natürlich nicht bei jedem Gießen gleich mit der Lupe  die komplette Pflanze absuchen, aber dennoch schaue ich mir die Pflanze beim Gießen genauer an:  Fallen mir komische Muster oder Verfärbungen an den Blättern oder den Trieben auf? Wirken die Blätter lahm oder werden sie gelb? Habe ich das Gefühl dass sich auf dem Blatt oder in der Erde etwas bewegt? .... Wer seine Pflanzen kennt der sieht sofort wenn etwas ungewöhnliches vor sich geht. Im Zweifelsfall sollte man dann tatsächlich genauer hin gucken, am besten direkt mit einer Lupe. Ich benutze dafür eine 16x vergrößerte Lupe. Besonders Spinnmilben sind sogar bei dieser Vergrößerung noch schwer zu erkennen. Erkenne ich erst einmal nichts, heißt das noch lange nicht, dass kein Befall vorliegt. Wie schon erwähnt sind gerade die winzigen Spinnmilben sehr schwer zu erkennen und erst für das menschliche Auge sichtbar, wenn der Befall schon fortgeschrittener ist. Daher sollte man jetzt, wenn ein Verdacht vorliegt unbedingt die nächsten Tage die Pflanze genauer unter Beobachtung stellen. Wenn ich den Verdacht habe, dass eine Pflanze befallen oder infiziert ist, wasche ich mir auch umgehend die Hände, bevor ich die nächste Pflanze gieße um eine eventuelle Übertragung möglichst zu vermeiden. 

Es gibt Hoyaarten, welche mehr als andere anfällig für bestimmte Schädlinge sind. Diese sollte man natürlich generell immer etwas kritischer untersuchen!

um mir meine Hoyas genauer anschauen zu können, wenn ich den Verdacht habe, dass etwas nicht stimmt, nehme ich eine Lupe mit 16 facher Vergrößerung zur Hand. Die zusätzliche Beleichtung mit zwei LED Lämpchen erleichtert das aufspüren ungebetener Gäste noch zusätzlich.

  • wenn ich einen Befall entdecke

ist es dann tatsächlich passiert und ich entdecke einen ungebetenen Gast oder eine beginnende Infektion heißt es sofort handeln!

Handelt es sich um eine Infektion wie einen Pilz, sollte man die betroffene Stelle großzügig ab- bzw. ausschneiden. Gesunde Teile kann man versuchen neu zu bewurzeln und manchmal reicht diese Vorgehensweise auch schon aus, sofern man den Befall früh erkannt hat und der Pilz noch nicht begonnen hat Sporen zu bilden. Sollte sich dennoch erneut eine Ausbreitung bemerkbar machen kommt man nicht umhin die Pflanze zusätzlich noch chemisch zu behandeln.

Anders sieht es bei ungebetenen Tierchen aus. Zunächst sollte die betroffene Pflanze gründlich abgeduscht werden, inklusive der Töpfe um schon mal einen Großteil  der adulten Tiere und evt. auch Gelege zu entfernen . Den Übertopf dabei am besten heiß auswaschen und zwar gründlich. Besonders Wollläuse haben die Eigenschaft sich überall ein Schlupfloch zu suchen, hier gibt es unterschiedliche Arten die z.T. auch Eier in die Erde legen. 

Daher empfehle ich immer nach der gründlichen Dusche auch gleich mit einer Behandlung zu beginnen! und bei einem bereits stärkeren Befall auch die Erde zu tauschen.

Außerdem sollten alle umliegenden Pflanzen genauestens angeschaut und beobachtet werden, ob diese sich vielleicht schon angesteckt haben. Gerade Spinnmilben verbreiten sich sehr schnell, da ihr feines und leichtes Netzt, in welches sie Ihre Eier legen von jedem noch so feinen Lufthauch zur nächsten Pflanze getragen werden kann. Daher besprühe ich auch umliegende Pflanzen bei einem Spinnmilbenbefall prophylaktisch mit, da diese Tierchen nur sehr schwer im Anfangsstadium zu erkennen sind.

Weiter sollte die komplette Umgebung, d.h. Fensterbänke, Fenster etc....gründlich abgewaschen werden. Auch hier können Eier oder Tierchen darauf warten wieder einen Platz auf einer Pflanze zu finden, auf der sie sich dann wieder gemütlich weiter verbreiten können.  

Natürlich gibt es auch andere Methoden, die erfolgreich gegen Schädlinge eingesetzt werden können, nicht immer muss es gleich die Giftkeule sein, aber das muss am Ende an der Schadensgröße und der stärke und Art des Befalls festgemacht werden, ob eine alternative Lösung in Frage kommt. 

Gerade um zu vermeiden, dass sich Erdbewohner wie die Trauermücke oder auch Wollläuse in der Erde einnisten kann man bei Hoyas alternativ auch auf mineralisches Substrat umstellen. Wer aber seine Hoyas, so wie ich, größtenteils auf Erdmischungen hält, sollte immer auch die Erde gut im Blick haben, wenn sich ein Befall bemerkbar macht. Auch vor dem Umtopfen der Pflanzen, sollte zuvor immer erst die neue Erde kritisch begutachtet werden. Nicht selten sitzen die Trauermücken schon in der gekauften Blumenerde drin und warten darauf sich an den Wurzeln zu vergreifen. 

Natürlich gilt für mich auch hier : Nach jedem Kontakt mit einer befallenen oder infizierten Pflanze, oder einer Pflanze die in unmittelbarerer Nähe steht   HÄNDE WASCHEN !!!

 

 

 

Um die Betroffenen Pflanzen einzusprühen bedarf es natürlich einer Sprühflasche. Ich empfehle die für das Verwenden von Spritzmitteln eine extra Sprühflasche anzuschaffen und diese entweder farblich oder durch Beschriftung von der "normalen" Wassersprühflasche zu unterscheiden. man spült die Flasche zwar nach jedem Spritzvorgang selbstverständlich gründlich aus, dennoch bleiben Rückstände in der Flasche zurück. 

  • Vorsicht ist besser als Nachsicht

wenn ich mir neue Hoyas ins Haus hole, werden die Neuankömmlinge erst einmal kritisch beäugt. Nicht selten schleppt man sich durch neu erworbene Hoyas oder Stecklinge unerwünschte Gäste gratis mit ein.

Prinzipiell kommen bei mir alle erworbenen Stecklinge erst einmal in ein Wasserbad und werden erst einmal gründlich abgewaschen. Ebenso alle erworbenen Pflanzen, die mit Erde bei mir ankommen. Meistens tausche ich in diesem Zusammenhang auch gleich die Erde aus.  Anschließend stelle ich die Pflanzen erst einmal weit weg von meinen übrigen. Und dort werden sie dann regelmäßig genaustens unter die Lupe genommen um wirklich sicher zu gehen, dass sich keine Untermieter eingeschlichen haben. Natürlich könnte man propylaktisch auch gleich alle Neuankömmlinge behandeln, aber in der Regel reicht es aus, wenn man die Neulinge erst einmal kritisch im Auge behält bevor man sie zu den übrigen Pflanzen stellt.

Und auch hier empfehle ich wieder HÄNDE WASCHEN bevor ich eventuell trotz Karantänemaßnamen über meine Hände das Ungeziefer verbreite!