Stand : 15.04.2018
-> sciaridae
Die Trauermücke wird fälschlicherweise oft mit der Fruchtfliege verwechselt. Jedoch ist die Fruchtfliege im Gegensatz zur Trauermücke nicht gefährlich für die Pflanzen.
Im Gegensatz zur Fruchtfliege, die sich vorzugsweise in der Nähe von Obst aufhält, bevorzugt die Trauermücke die Nähe von feuchter Erde, in die sie ihre Eier ablegen kann. Auch optisch lässt sich die Fruchtfliege von der Trauermücke leicht unterscheiden. Die Fruchtfliege ist eher kompakt und wirkt "pummeliger", während die Trauermücke einen länglichen Körper, sowie längere Beine hat und zwei Fühler am Kopf aufweist. Auch in der Flugform unterscheiden sich die Arten voneinander. Während die Fruchtfliege eher im Zickzack umherfliegt, fliegt die Trauermücke gradlinig.
Es ist aber nicht die Mücke selbst, die für unsere Pflanzen eine Gefahr darstellen, sondern die Eier und Larven, welche sie in der Erde hinterlässt. Besonders für junge Pflanzen, Sämlinge und Stecklinge sind sie eine große Gefahr. Die glasigen Larven leben in feuchter Erde und ernähren sich von den feinen Pflanzenwurzeln. An den Stielenden der frisch geschnittenen Stecklinge können sie sich sogar in den Trieb fressen und zerstören so die werdende Pflanze. Werden die Trauermücken frühzeitig bekämpft tragen größere Pflanzen oft nur einen geringen oder gar keinen Schaden davon, da sie in der Lage sind die angefressenen Wurzeln zu ersetzten bzw. durch ihr gut ausgeprägtes Wurzelsystem auszugleichen . Außerdem reagieren Trauermückenlarven besonders empfindlich auf Trockenheit. Daher sind Hoyas generell nicht so gefärdet, da man wenn man das Substrat immer gut abtrocknenden lässt, den meisten Larven auf diesem Weg schon den gar aus machen kann.
Einen Trauermückenbefall hat man leider sehr schnell, anders als andere Schädlinge lassen sich die Trauermücken aber auch sehr schnell und effektiv bekämpfen. Oft schleppt man sich die Mücken mit neuer Erde mit ins Haus. Nicht selten habe ich schon einen neuen Sack Erde aufgemacht und mir sind die Trauermücken entgegen geflogen. Da die Erde in der Regel feucht in den Säcken ist, herrscht hier das optimale Klima für die Mücken sich zu vermehren. Ich lasse in diesem Fall die Erde dann immer erst einmal austrocknen. Meist nehme ich einen Teil raus, gebe ihn in einen größeren Topf und warte bis der Boden gut abgetrocknet ist. Da die Larven sehr empfindlich auf Trockenheit reagieren, sterben sie dadurch ab und es setzten sich auch keine neuen Mücken rein um ihre Eier abzulegen. Da besonders Stecklinge und Sämlinge empfindlich auf einen Trauermückenlarvenbefall reagieren benutze ich zur Bewurzelung auch vorzugsweise anorganisches Substrat wie Seramis. Hier setzten sich die Mücken nicht zur Eiablage hin und der Steckling kann sich ungestört und ohne Risiko entwickeln. Für Sämlinge empfiehlt es sich immer die Erde im Backofen auszubacken um die Larven und Eier abzutöten.
Wer seine Hoyas in Erdmischungen hält, ist aber auch wenn er das Substrat immer gut abtrocknen lässt, nie ganz sicher vor einem möglichen Befall. Trauermücken gehören zu unserem Alltag und können durch jedes offen stehende Fenster einfliegen und sich über die Erde vermehren. Wenn man im Haus eine Mücke entdeckt, sollte man nicht lange überlegen und sofort handeln um die Ausbreitung so schnell als möglich zu unterbinden.
Prophylaktisch kann man in einzelne Töpfe sogenannte "Gelbsticks" oder "Gelbkarten" stecken. Diese locken durch ihre gelbe Farbe und meist durch einen Lockstoff versehen, die adulten Insekten an. Auf der Oberfläche ist ein Klebstoff aufgetragen, auf welchem die Mücken dann kleben bleiben und sterben. Diese Karten gibt es von unterschiedlichen Marken und sind vom Prinzip her alle gleich und in der Regel giftfrei.
Da diese Sticker aber nur die adulten Tiere einfängt, sollte man auf jeden fall noch zusätzlich etwas gegen die Larven tun. Die Sticker sollten lediglich als Erkennungshilfe und zum Eindämmen der Vermehrungsfähigen Insekten genutzt werden. Wer sich auf die Bekämpfung rein durch diese Karten verlässt verliert unter Umständen viel wertvolle Zeit, in der die Larven ungehindert die Wurzeln schädigen. Die Entwicklung von der Larve zur Trauermücke dauert vier Wochen. Wird die Erde nicht behandelt haben die Larven vier Wochen Zeit die Pflanze zu schädigen. Darum empfehle ich auf jeden fall zusätzlich auch die Larven zu bekämpfen.
Um die Larven zu bekämpfen nutze ich in der Regel Lizetan mit dem Wirkstoff Azadirachin. Die Hoyas vertragen es sehr gut und wenn man zusätzlich mit Gelbkarten arbeitet um die adulten Tiere ein zu fangen, reicht eine einmalige Behandlung in der Regel auch vollkommen aus. Das Mittel wirkt schon nach recht kurzer Zeit frasstoppend und tötet die Larven dann ab.
Trauermückenlarven können auch sehr erfolgreich mit Nützlingen bekämpft werden. Hier kommen die Nematoden zum Einsatz, die sich nur Räuberisch von den Larven und nicht von Teilen der Pflanz ernährt. Nematoden gibt es auch anders als die übrigen Nützlinge über Bestellsetz, auch direkt zu kaufen. Hier sollte man jedoch auf jeden fall auch die adulten Tiere bekämpfen, da die Nematoden einige Zeit brauchen um die Larven zu fressen und in dieser Zeit möglicherweise die ein oder andere Larve schon fertig entwickelt davon fliegt und eine neue Generation produziert.
Alles in Allem lassen sich Trauermücken sehr schnell und sehr effizient bekämpfen. Anders als bei anderen Schädlingen bekommt man einen Befall sehr schnell und einfach in den Griff. Man sollte jedoch immer besonders bei Stecklingen oder Sämlingen kritisch beobachten um einen möglichen Schaden zu verhindern, da anderes als großgewachsene Pflanzen mit einem guten gesunden Wurzelsystem diese sehr schnell irreversibel geschädigt werden können.
Quellen:
Internetquellen / interessante und nützliche Seiten:
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