Stand : 16.03.2018

Chlorosen

Chlorosen, auch Bleichsucht genannt, sind eines der häufigsten Mangelerscheinungen an Nutz- und Zierpflanzen. Dabei wird Chlorophyll auf Grund eines Mangels an Spurenelementen, in den Blättern nicht mehr richtig gebildet oder gar abgebaut. Folge dessen kann die Pflanze keine Photosynthese an den betroffenen Stellen durchführen. 

Allgemein bekannt ist Chlorose im Zusammenhang mit dem Mangel an Eisenionen, jedoch ist Eisen nicht das einzige Element, das zur Bildung von Chlorophyll benötigt wird. Weitere Ursachen können ein Mangel an Stickstoff, Magnesium, Kalium, Phosphor, Kupfer, Zink, Molybdän oder Mangan sein, aber auch eine Viruserkrankung der Pflanze kann diese Symptome hervorrufen.

Das Erscheinungsbild der Chlorose ist entscheidend um den Mangel oder die Infektion richtig zu bestimmen. 

 

  • Blattchlorose: hierbei handelt es sich um die klassische Chlorose, die auf Eisenmangel hindeutet. Junge Triebe und Blätter erscheinen gelb, die Blattadern bleiben jedoch zunächst grün
  • Spitzenchlorose: Vor allem die älteren Blätter bleichen von der Spitze her aus und werden braun. Dies ist in der Regel auf einen Stickstoffmangel zurück zu führen. 
  • Flächenchlorose: das Blatt wird vom Mittelnerv nach außen zum Blattrand hin heller und verliert sein Chlorophyll. Dies ist auf Mangel an Stickstoff, Magnesium, Phosphor oder Kalium zurück zu führen. Sind vor allem die jungen Blätter betroffen fehlt es dagegen an Kupfer, Zink oder Eisen. 
  • Schlechtwetterchlorose: Betrifft in der Regel eher Pflanzen in Freilandkultur. Beispielsweise durch zu lange Trockenheitsperioden oder zu nass gehaltene Böden kommt es zu dieser Chlorose. Die Pflanze kann in einem trockenen Boden keine Nährstoffe aufnehmen, denn die Nährstoffe sind für eine Pflanze nur in im Wasser gelöster Form verfügbar. Ist ein Boden zu nass hindert das in der Regel die Eisenaufnahme.
  • Mosaikchlorose: hier sehen die Blätter eher gemustert oder gefleckt aus. Sie bleichen an vereinzelten Stellen aus, es entsteht ein mosaikartiges Muster. Außerdem verkrümmen die Blätter oder werden nicht richtig ausgebildet / wirken verkrüppelt -> hier liegt meinst ein Virusbefall / Viruserkrankung vor. 

Chlorosen vorbeugen und Behandeln

Chlorosen lassen sich in der Regel an Zimmerpflanzen gut verhindern. Wichtig ist lediglich bei der Wahl des Düngers auf ein hochwertiges Produkt zu setzten, welches mit Spurenelementen versetzt ist. Viele Dünger haben lediglich die Hauptnährstoffe enthalten. Wird also eine Pflanze, wie die Hoya eher selten umgetopft und ausschließlich mit einem Dünger versorgt, der keine Spurenelemente enthält, so kann sich im laufe der Zeit eine Mangelerscheinung ausbilden.

Kalkchlorose:

Ein weiterer Grund für eine Chlorose ist ein basischer Boden. Hierbei werden die Nährstoffe im Boden festgesetzt und sind für die Pflanze nicht mehr verfügbar. Dieses Problem tritt  besonders häufig an Zimmerpflanzen auf, da das im Leitungswasser enthaltene Kalt den pH_ Wert im Boden verändert. Es liegt also kein Mangel im Boden vor, sondern die Pflanze kann die Nährstoffe nicht aufnehmen. Daher würde in diesem Fall eine Düngung auch zu keinem Ergebnis führen. Hat man also ein sehr kalkhaltiges Leitungswasser, so empfiehlt es sich, auf Regenwasser zur Pflanzenbewässerung zurück zu greifen.

Ein idealer pH-Wert im Boden liegt bei 5,5 bis maximal 6,8. In diesem pH Bereich liegen die wichtigsten Nährstoffe für die Pflanze in gelöster Form vor. Natürlich gibt es Pflanzen, die für ihr Gedeihen einen saureren oder basischeren Boden benötigen und auch bei den Hoyas gibt es Arten die lieber auf einem basischeren Boden wachsen. Daher sollte man sich im Zweifel darüber informieren wo die Pflanze gefunden wurde und welche Bodenverhältnisse dort vorherrschen. Generell liegt man aber mit einem Boden im pH-Bereich zwischen 5,5 und 6,8 nicht falsch. 

Handelstypische Blumenerden liegen im Normalfall in diesem pH-Bereich, wenn man jedoch über längeren Zeitraum mit kalkhaltigem Wasser gießt, verändert sich der Wert. Um ein solches Problem zu verhindern sollte man auf Regenwasser zum Gießen zurückgreifen. Natürlich kann man auch durch Abkochen des Gießwassers das Kalkproblem lösen.

 

Was tun bei einer Kalkchlorose:

Solle eine Zimmerpflanze an einer Chlorose leiden, so reicht es in der Regel aus die fehlenden Nähstoffe zusätzlich zu düngen. Es gibt jeden Nährstoff auch als Einzellösung zu kaufen. Am Besten gleich über eine Blattdüngung der Pflanze die fehlenden Nähstoffe zuführen, da diese dann sofort für die Pflanze verfügbar sind.

Wurde die Chlorose durch einen zu basischen pH-Wert im Boden ausgelöst, reicht diese Maßnahme dann allerdings nicht aus, da lediglich die Symptome und nicht der Auslöser behandelt wird. Auch würde eine Düngung über die Wurzeln nichts bringen, da auch die zusätzlich zugeführten Nährstoffe im Boden fest gesetzt werden würden. Daher sollte man in diesem Fall  die Erde austauschen. Mit einer zusätzlichen Blattdüngung kann man die Pflanze bei der Genesung unterstützen.