Stand : 30.04.2018

pubicalyx

`Red Button` (splash leafe)

Im Sommer 2017 konnte ich nicht widerstehen und kaufte mir noch einen Ableger einer pubycalyx. Eigentlich wollte ich keine mehr, aber das `splash leafe` war stärker als ich und so kaufe ich die pubicalyx `Red Button` (splash leafe) auf e-Bay ein. Ich bin ein heimlicher Fan von diesem "splash" und so sollte eigentlich die `Red Button` (splash leafe) meine `RHP` ersetzten. Als der Ableger ankam und ich den Unterschied der Blätter sah, was mir über das Internet lange nicht so bewusst aufgefallen war, konnte ich es dann doch nicht mehr übers Herz bringen meine `RHP` zu verkaufen und so wurde die `Red Button`( splash leafe) in meine "pubicollection"  mit aufgenommen. Sie war die erste, die ich in Seramis für Sukkulenten setzte. Ich kaufte dieses Substrat damals aus reiner Neugier. Diesem speziellen Seramis ist noch Lavagranulat beigemischt, welches das Wasser nicht speichert. Zwingend notwendig ist dieses Seramis bei Hoyas nicht, aber bei den Sukkulenten und weniger durstigen Hoyas schadet es auch nicht. Meine Red Button fühlt sich darin sichtlich wohl und optisch gefällt mir dieses Substrat eigentlich auch sehr gut ;-) Ich werde es aber dennoch nicht mehr kaufen, da es teurer als das "normale" Seramis ist und ich keinen Vorteil, abgesehen vom optischen, in diesem speziellen Seramis für Sukkulenten in Verwenung bei Hoyas sehe.  


Steckbrief

Name  pubicalyx `Red Button` (splash leafe)
Herkunft

 pubicalyx : Phillipinen / Flachland 

`Red Button`: ist eine Züchtung aus den USA von Susan Swartzfager und nach einem Frauenschuh benannt.

Entdeckt /Entdecker

publiziert

 1918 / MerrilPhilippine Journal of Science. Abschnitt C, Botanik. Manila, 13: 331 (1918)

Wuchs  epiphytisch / kletternd / verholzt an älteren Trieben / Triebe sind recht biegsam und stabil / recht wuchsstark
Blätter  sukkulent, schwertförmig, ca 10-15cm lang und 5-9cm breit / Nervatur nicht erkennbar / seh viele silberne Spreckel an der Oberseite der Blätter , viel  "splash"  , fast das ganze Blatt ist silbrig-grün/ Blattfarbe grün-silber
Blüten  Corolla dunkel rot bis fast schwarz behaart, Corona rot-lila/ 1,5-2cm im Durchmesser / bis zu ca. 30 Blüten pro Dolde / positiv geotoper Blütenstand, halbkugel- bis kugelförmig / Blühfreudig wenn die Bedingungen stimmen, braucht viel Licht für die Blüte, je nach Intensität kann die Farbe der Corolla  etwas variieren
Duft / Nektar  Duft intensiv süßlich, besonders am Abend / Nektar ja, reichlich beim verblühen
Standort Braucht viel Licht um sich gut zu entwickeln, besonders um zu blühen / Meine steht an einem süd-west Fenster / verträgt auch direkte Morgensonne. 
Temperaturen  Raumtemperatur 
Pflege  pflegeleichte Art / mäßig gießen, Substrat gut abtrocknen lassen / gerne auch mal Tockenperioden, besonders im Winter einlegen / lockeres Substrat wählen / Seramis für Sukkulenten - Seramis
Düngen

 März bis Oktober maximal alle vier Wochen mit Seramis Blühpflanzendünger / zwischen Oktober und März einmalig mit Seramis Grünpflanzendünger

Besonderheiten
  • Bildet sehr lange Triebe aus an denen zunächst keine Blätter wachsen
  • Sehr pflegeleicht, ideal als Anfängerpflanze
  • Blüten werden je nach Licht unterschiedlich gefärbt
  • zahlreiche Silberflecken fast über das ganze Blatt -> "splash"

Ergänzung

was ist "splash" / was sind die Silberflecken auf vielen Hoyablättern ?

Besonders ausgeprägt sieht man die Silberflecken bei den sogenannten "Splash Leafe" Sorten / Unterarten. Aber auch bei "normalen" Blättern haben viele Hoyas vereinzelt silber farbene Flecken auf den Blättern. Mich haben diese silbernen Flecken von Anfang an fasziniert, wenn nicht sie sogar der endgültige Auslöser für meine Faszination an Hoyas gewesen sind. Und mich beschäftigt noch immer die Frage "was ist splash überhaupt?". Besonders, als mir auffiel, dass viele "splash-Arten" ihr "splash" auch verlieren können und andersrum "nicht-splash Hoyas" plötzlich "splashige Blätter hervor bringen, reizte es mich immer mehr dieser Frage nach zu gehen. Ich hätte nie gedacht, dass die Antwort eigentlich noch keiner wirklich genau ergründet hat und dass es, wenn man sich so intensiv auf dieses Thema einlässt ein so komplexes Thema ist ....

Meinen ersten Anhaltspunkt bekam ich in einer Facebookgruppe, in der ich gezielt nach Expertenwissen zu diesem Thema fragte. Hier wurde ich auf einen Beitrag von Torill Nyhuus, einer der Autorinnen des schwedischen Hoyatelegrafen aufmerksam gemacht. Sie schrieb dort, dass dieses Thema in einem der Magazine beschrieben sei. 

Da ich zwar alle Hoyatelegrafen besitze, aber aufgrund mangelnder Schwedischkenntnisse längst nicht alle genau studiert habe und eher immer, wie in diesem Fall gezielt Artikel zum Übersetzten raus suche musste ich also auf verdacht drauf los suchen und fand ihn dann auch in der Ausgabe 4/2010

Es ist Luft !

Ganz pauschal kann man sagen, die für unser Auge als silberne Flecken erscheinende Musterung der Blätter ist nichts anderes als Luft unter der obersten Schicht des Blattes. 

Diese "Luftblasen" kommen durch eine genetische Veränderung in der Oberflächenstruktur des Blattes zu Stande und werden "Aeromaculata" genannt.

Die Gene Aero und Fl verursachen dabei eine physische Trennung der obersten Hautschicht des Blattes vom darunter liegenden Gewebe. Hierdurch entsteht ein Hohlraum welcher mit Luft gefüllt ist. Durch diesen Luftraum erscheint die oberste Hautschicht dann nicht mehr transparent auf dem Blatt, sondern wirkt für uns grau/silbrig und matt. 

Der Unterschied der die beiden Gene aus macht, ist die Größe der Fläche der "Luftblasen". Das Gen Fl verursacht kleine verstreute Flecken auf dem Blatt während das Gen Aero großflächige "Luftblasen" bildet.

Wiederum das Gen Arg (Argentum) ist dagegen für eine flächige Verbreitung verantwortlich, welche sich oft über das ganze Blatt ausbreiten. 

Laut Wojciech Pokora, der im Hoyatelegrafen als Quelle genannt wird, ist für die Silberfärbung an Hoyablättern höchstwahrscheinlich das Gen Fl verantwortlich. 

Genauer erforscht ist dieses Phänomen an den Hoyas allerdings nicht. Und auch im Hoyatelegrafen wid darauf hingewiesen, dass Wojciech Pokora  Hoyaarten wie die carnosa `Grey Ghost `und lacunosa `Snow Caps`, auf denen eine flächige Silberfärbung vorliegt, nicht kennt. 

 

Leider ist die Frage nach den Silberflecken an Hoyas nicht genauer erforscht. Und somit bleibt vorerst nur sicher zu Sagen, dass die Silberfärbung durch eine genetische Veränderung verursacht wird, welche eine physische Trennung der obersten Hautschicht von dem darunter liegenden Gewebe verursacht, wobei Luft unter der Blattoberfläche eingeschlossen wird. Welche Gene hierbei aber eine Rolle spielen ist  meines Erachtens nach für die Hoya  nur eine Vermutung, da sich die Silberfärbung je nach Hoyaart unterscheidet und mehr oder weniger stabil auftritt. 

Hier als Beispiel, wie sich das "normale"  Splah unterschiedlich verhält, bzw unterschiedlich stark auftritt: 

pubicalyx `red Button splash leafe`

hier ein Blatt einer als sogenannte  "Splash Leafe" gekennzeichnete Hoya

pubicalyx `Silver Pink`

hier ein Blatt mit "normaler" Silberfleckenverteilung

pubicalyx `Royal Hawaiian Purple" 

hier ein Blatt meiner `RHP`, die eigentlich "normale" Blätter mit wenig `splash` hat und plötzlich einen Trieb mit einem sehr hohen "Splashanteil" gebracht hat.


 

 

 

Hier im Vergleich zum "normalen" Splash ein Blatt meiner H.lacunosa `Super Eskimo` bei der die Silberfärbung über das ganze Blatt verteilt ist und statt fleckig eher flächig in Erscheinung tritt. 

mit klick auf das Bild kommst du zu meiner H.carnosa (splash leafe)


Da mich dieses Thema brennend interessiert und ich so schnell nicht aufgebe eine Antwort zu finden,  bin ich weiterhin auf der Suche nach Antworten und werde bestimmt in ferner Zukunft noch ein paar Sätze dazu schreiben können ;-) 


Bildergalerie